Der 20. Tshepanang Workshop ist Ende Oktober mit 38 Teilnehmenden zuende gegangen. Erstmals seit drei Jahren gab es sechs Neue, die daran teilgenommen haben. Dank neuer Spenden für dieses Projekt ist es möglich, dass nächstes Jahr diese sechs Neuen als Peer educators anfangen.
In diesen zwanzig Jahren hat sich das Curriculum von Tshepanang mehrmals verändert, angepasst an die neue gesellschaftliche Lage und die Veränderung, dass die meisten Peer Educators jüngere Schülerinnen und Schüler unterrichten.Eigentlich hätten wir dieses besondere Jubiläum feiern müssen, aber das ist wegen COVID 19 nun nicht möglich. In diesem Blog werde ich Euch/Ihnen eine der Neuen vorstellen, mit der ich ein Interview gemacht habe.
CH: Danke , dass du dich bereit erklärt hast, etwas über dich, dein Leben und deine Teilnahme an diesem Workshop zu erzählen. Wo wohnst du, mit wem bist du aufgewachsen und wie hat sich deine schulische Laufbahn entwickelt?
BC: Ich bin Bokamoso Chipeta und wohne in Signal Hill, einem Stadtteil von Mahikeng zusammen mit meinen beiden Geschwistern und meinen Eltern. Nach dem Matric wollte ich Lehrerin werden, ich wurde aber bei der Uni abgelehnt. Daraufhin habe ich ein Studium als Network Ingenieur in Johannesburg gemacht und abgeschlossen. Seit zwei Jahren suche ich Arbeit und finde nichts.
CH: Was hast du ausser der Arbeitssuche in den beiden letzten Jahren gemacht?
BC: Es war schwer für mich, nichts tun zu können. Da ich immer noch Lehrerin werden wollte, bin ich an meine alte Schule gegangen und habe dort freiwillig mitgearbeitet. Das hat mir grosse Freude gemacht.
CH:Wie bist du zu dem Tshepanang-Workshop gekommen?
BC: Ann Mosing, eine der Peer Educators, kennt meinen Vater und hat mich eingeladen.
CH: Wie ist es dir mit den anderen Tshepanang-Mitgliedern ergangen?
BC: Ich habe mich sehr wohl und angenommen gefühlt.Die andern haben mir viel geholfen, mit den Vorführstunden klarzukommen. Das hat mein Selbstvertrauen sehr gestärkt.
CH: Wenn du auf das kommende Jahr schaust, welche Gedanken, Erwartungen und Ängste kommen dann hoch?
BC: Ich bin so froh, dass ich endlich etwas zu tun bekomme, dass ich morgens aufstehen werde mit dem Gefühl, endlich etwas Sinnvolles zu machen. Es wird sicher nicht nur einfach werden, besonders wenn ich an die Disziplin in den Schulklassen denke. Aber ich habe noch etwas Zeit, mich darauf vorzubereiten und werde auch nicht allein dastehen. Es ist gut, mit einem zweiten Peer educator zusammen den Unterricht zu halten. Ausserdem vertraue ich darauf, dass Gott mir helfen wird.
CH: Danke, Bokamoso, für das Interview, ich wünsche dir einen guten Anfang und Gottes Segen auf diesem Weg.
Christel Lorato Hermann