Am 21 Januar war der Beginn meines großen Abenteuers: Der Beginn der Reise nach Mafikeng, Südafrika um 3 Monate ein Praktikum bei der Organisation Tsibogang Christian Action Group zu machen. Genauer gesagt, ein Praktikum in einem Montessori-Kindergarten und einem After School Programm von Tsibogang. Die Reise ging von Lüneburg nach Hamburg und dann über Paris nach Südafrika.
Endlich in Johannesburg gelandet, hatte ich zwar das größte Stück der Reise hinter mir, der spannendste Teil sollte aber noch kommen. Die etwa 4-stündige Autofahrt nach Mafikeng habe ich fast ausschließlich damit verbracht, alles um mich zu bestaunen und zu realisieren: Ich bin jetzt in Südafrika, ganz weit weg von zuhause und in einer für mich neuen Kultur. Nachdem sich die Verwunderung, wie gut der Verkehr trotz (aus deutscher Sichtweise) lockeren Regeln funktioniert, gelegt hatte, begann das Staunen über die Landschaft und auch schon über die ersten Tiere.
Nach insgesamt 26 Stunden Reisezeit bin ich dann im neuen Zuhause angekommen. Das Staunen hat aber nicht aufgehört, alles was mir unbekannt ist, ist erstmal super spannend für mich. Zuhause trifft das besonders auf die „Klein“-Tiere zu. Die „Klein“-Tiere sind hier nämlich gar nicht so klein, beispielsweise die Spinnen und Schnecken. Nachdem ich mich also an die Tiere und das Wetter (30+ Grad) gewöhnt hatte, bin ich dann das erste Mal mit in den Kindergarten und das After school gekommen.
Das ist jetzt mein neuer Arbeitsalltag. Morgens bin ich im Kindergarten (ein Montessori-Kindergarten) und nachmittags im After school. Als ich das erste Mal im Kindergarten war, gab es gemischte Reaktionen der Kinder auf mich. Einige Kinder haben mich erstmal nur komisch angeschaut und Abstand gehalten, während ein paar andere Kinder gleich auf mich zugegangen sind und mit mir am Material arbeiten wollten. Mit den Kindern am Material zu arbeiten, macht super viel Spaß, das Highlight im Kindergarten ist für mich aber mit den Kindern draußen Fußball zu spielen.
So gegen 14:00 holt mich der Fahrer von der Tsibogang Organisation ab und fährt mit mir zum Afterschool im Nachbarort. Das After school ist wie der Kindergarten ein Programm von Tsibogang. Zum After school kommen Schulkinder aus dem jeweiligen Dorf. Im After school gibt es Hausaufgaben Hilfe und extra Unterricht für die Kinder. Der große Fokus liegt dabei, den Kindern das Lesen beizubringen. Da ich kein Tswana spreche, arbeite ich im After school mit den größeren Kindern, die schon ein bisschen Englisch sprechen können. Ich gebe den Kindern dann Mathe-Unterricht. Es gibt aber auch immer mal wieder Einheiten, in denen über HIV/AIDS und Ernährung aufgeklärt wird. Zum Ende des After schools gibt es dann immer eine Mahlzeit.
Sowohl im Kindergarten als auch im After school konnte ich mich schnell sehr gut integrieren und habe auch das Gefühl, den Kindern ein kleines bisschen etwas beibringen zu können. Auch meine anfängliche Sorge, dass ich mich mit den Kindern im Kindergarten aufgrund der Sprachbarriere nicht gut verständigen kann, hat sich gelegt. Die Kommunikation über Hände und Füße klappt zum Glück ganz gut.
Ich bin hier aber auch als Computer Guide gefragt. Vor kurzem haben wir neue Laptops für Tsibogang angeschafft und freitags bringe ich den Mitarbeitern von Tsibogang dann immer ein bisschen Computer-Knowledge in Word und Excel bei und löse alle möglichen Probleme die bei der Bedienung der Laptops so entstehen. Oder ich versuche es zumindest, bisher hat aber auch das ganz gut geklappt.
Egal ob im Kindergarten, After school, mit den Laptops oder einfach so im Alltag ist, es macht einfach alles super viel Spaß und ich kann richtig in eine fremde Kultur eintauchen und genieße die Zeit, die ich hier sein kann.
Im Laufe des April kommt eine Fortführung dieses Erfahrungsberichtes hier im Blog.
Helge Laatzen