Am 13. Mai 2016 wurden wir in Tsibogang Christian Action Group Zeugen einer wichtigen Feier: Die ersten fünf Gruppen feierten den Abschluss ihres „Families Matter Program“ Kurses. Dieses Programm wurde vom Aurum Institute in Südafrika eingeführt, nachdem es zuvor in Kenia bereits gut aufgenommen worden war. Das Ziel des Programms ist es, Eltern zu befähigen, mit ihren heranwachsenden Kindern über Sexualitaet zu sprechen.
In der Vorbereitungsphase hatten unsere Home Care Givers Eltern und Pflegeeltern von Waisenkindern und vernachlässigten Kindern im Alter von neun bis zwölf Jahren, die von unseren Mitarbeitern besucht werden, über dieses Programm informiert und sie eingeladen, sich für den sechswöchigen Kurs einzuschreiben. Es wurden drei Gruppen von je 20 Teilnehmern in Mahikeng, eine Gruppe in Welbedacht und eine Gruppe in Borakalalo gebildet.
Die Gruppen trafen sich dann wöchentlich für dreistündige Einheiten, die von Tshepo Bodumele und Tebogo Matsinyane gestaltet wurden. Die Hauptthemen waren:
- Dein Kind kennenlernen
- Wie Kommunikation funktioniert
- Woher weißt Du, was Dein Kind macht, wenn es nicht zu Hause ist?
- Stadien der Pubertät, Veränderung der Sexualorgane
- HIV/AIDS, andere Geschlechtskrankheiten, Verhütungsmittel
- Schwierige Fragen, die Dein Kind Dir vielleicht stellt
- Gruppendruck (Peer Pressure)
- Sexueller Missbrauch
Diese Themen wurden gemeinsam diskutiert und zum Teil in Rollenspielen dargestellt. Bei der fünften Einheit wurden die Eltern gebeten, ihre Kinder mitzubringen und mit ihnen Kommunikation unter der Supervision der Kursleiter zu üben. Die Kinder durften sich den Inhalt der Konversation unter einer Reihe von sensitiven Themen aussuchen und den Eltern kam es zu, ihren Standpunkt in angemessener Weise zu kommunizieren.
Bei der Abschlussfeier bezeugten einige Eltern, dass ihnen der Kurs das Selbstvertrauen gegeben habe, mit ihren Kindern in der Pubertät über das so sensitive Thema Sexualität zu sprechen. Sie dankten den Kursleitern und Tsibogang Christian Action Group dafür, diesen Kurs ermöglicht zu haben.
Mit diesem Kurs wird in der Tat einem großen Problem unserer Gesellschaft hier in Südafrika begegnet, in der viele Jugendliche mit ihren Fragen zur Sexualität sich selbst überlassen bleiben, weil ihre Eltern und Pflegeeltern sich nicht zutrauen, darüber zu sprechen. Von daher begrüßen wir sehr, dass es eine zweite Phase dieses Programms bei uns geben wir. Es sind bereits neue Gruppen in Shiela, Khunotswane und wiederum in Mahikeng gebildet worden.
Wolfgang Hermann