Vom 2. Juli bis 6. Juli 2018 versammelten sich 29 Mitarbeiter unserer Action Group Tlamelang im St. Joseph’s Retreat Center in Mahikeng, um an dem jährlich stattfindenden Workshop ihrer Gruppe teilzunehmen. Angemeldet hatten sich eigentlich 32, aber drei Mitglieder mussten wegen einer schweren Grippe leider zu Hause bleiben. Es war eine der kältesten Wochen des Winters in Südafrika. Fast die ganze Woche über fiel der Strom aus, sodass wir die Halle nicht wie geplant mit Elektroheizkörpern erwärmen konnten.
Wegen unserer Finanzknappheit konnten nur die Teilnehmer, die von außerhalb Mahikeng kamen, im Retreat Center übernachten. Die anderen mussten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt morgens von zu Hause aus entweder zu Fuss oder mit dem Taxi zum Center kommen. Aber es stellte sich heraus, dass sie noch besser dran waren. Denn infolge des Stromausfalls gab es im Retreat Center nicht mal Wasser, da dieses mittels elektrischer Pumpen in die Vorratsbehälter gepumpt wird.
Die Teilnehmer ließen sich von all diesen Widernissen aber nicht abschrecken. In Mäntel und Decken gehüllt trotzten sie der Kälte und blieben bei allen Einheiten wach dabei. Der Hauptschwerpunkt des Workshops waren Lektionen, die unsere Mitarbeiter den Waisenkindern und vernachlässigten Kindern in den verschiedenen Formen von After School Programmen geben sollen. Diese wurden ihnen von den Mitgliedern des im letzten Jahr etablierten Teaching Teams auf sehr ansprechende Weise präsentiert.
Die Lektionen nehmen vier große Herausforderungen in Südafrika auf: HIV Prävention (noch immer infizieren sich etwa 2000 Mädchen pro Woche), Rechte von Kindern (die in Südafrika häufig missachtet werden), Gewalt gegen Frauen (Gender Based Violence) sowie Stigmatisierung und Diskriminierung (von Menschen, die mit HIV oder Tuberkulose leben oder behindert sind).
Ein zweiter Schwerpunkt war, die Teilnehmer bezüglich unserer Dauerbrenner Tuberkulose, HIV Infektionsbehandlung, Geschlechtskrankheiten und Familienplanung auf den neusten Stand zu bringen. Wie im letzten Jahr mussten sich alle Teilnehmer am Donnerstag einem Test über Tuberkulose und HIV unterziehen. Das Durchschnittsergebnis verbesserte sich dabei erneut gegenüber dem Vorjahr um 6.8% auf 75.8%.
Dr. Wolfgang Hermann