Waehrend die Tshepanang-Mitglieder das Retreat Centre Haphororo (übersetzt: der Wasserfall) am Hartebeesport Dam seit Jahren kennen, war es für die 24 Tlamelang Home Care Givers das erste Mal, mit diesem besonderen Ort Anfang Januar Bekanntschaft zu machen. Sie spürten von Anfang an, was für ein Privileg es war, hier das neue Jahr beginnen zu dürfen. Fernab des Trubels und der Sorgen des Alltags gaben ihnen die langen Andachten, die hier um 7 Uhr morgens und abends im Taizé-Stil gehalten werden, und unser Program mit vielen Einheiten der Stille, die Gelegenheit, Gott neu zu begegnen.
Es begann mit einer Betrachtung des Prophenten Elia, der Gott nicht in dem brausenden Sturm oder dem lauten Erdbeben fand, sondern in dem stillen sanften Sausen. Dieser Ort Haphororo laedt dazu ein, dieses sanfte Sausen wahrzunehmen.
Nach der Lectio Divina zu Johannes 15, 1-8 kam es in den zwei Gruppen zu einem sehr persönlichen Austausch. Am Nachmitag zeigten wir uns in noch kleineren Gruppen unsere „Lebenslinie“, d.h. anhand einer Linie stellt man dar, durch welche Höhen und Tiefen das eigene Leben von Kindheit an gegangen ist. Das ging bei einigen nicht ohne Träenen ab. Dass wir während der Abendandacht alles Schwere durch ein Gebet vor dem Kreuz kniend abladen konnten, war für etliche eine befreiende Erfahrung.
Für Samstag (den dritten Tag) war eigentlich die von vielen mit Spannung erwartete Wanderung in den Bergen geplant. Aber Gott segnete diesen Tag mit anhaltendem Regen, den unser Land so nötig braucht. So wurde nichts aus der Wanderung, aber der Weg jedes einzelnen mit Gott ging in der Meditation der Geschichte des blinden Bartimäus weiter. Für einige war das die erste Meditation ihres Lebens und viele hörten die Frage Jesu „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ ganz persönlich.
Im weiteren Verlauf gab es auch zwei Einheiten, wo es um unsere Beziehung untereinander ging. Die eine hieß „Warum fürchten wir uns, unseren HIV-Status bekannt zu machen?“ und die andere hieß einfach „Die Furcht vor den anderen Mitarbeitern“. Es gab dazu nach jeweils einer guten Einführung von Itsholeng Moepi, die unser Counselor ist, ein ungewöhnlich offenes Gespräch.
So haben diese Tage nicht nur jeden einzelnen näher zu Gott, sondern uns auch untereinander näher zusammengebracht. Bei der Abschlussrunde sagten 20 der 24 Teilnhemer, dass wir nächstes Jahr wieder nach Haphororo fahren müssen.